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Viele Anleger möchten in der Niedrigzinsphase zum einen nicht auf sehr sichere Anlagen auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto verzichten. Auf der anderen Seite sind die Renditen in Deutschland jedoch so gering, dass sich die Anlage im Grunde nicht mehr lohnt. Genau an dieser Stelle bieten sogenannte Zinsportale eine gute Lösung an. Es handelt sich dabei um spezielle Plattformen, über die Anleger einen Zugang zu ausländischen Tages- und Festgeldangeboten erhalten. Was Sie als Anleger zu diesem Thema wissen sollten, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.

Zinssituation in Deutschland: Mehr als 1% eine Seltenheit

Die Zinssituation für Anleger aus Deutschland sieht bei den sehr sicheren Anlageformen weiterhin nicht gut aus. Wer sich für eine der nachfolgenden drei Anlageformen entscheidet, erhält nur selten eine Verzinsung oberhalb von einem Prozent und kann somit nicht einmal die Inflationsrate abdecken:Spareinlagen

  • Tagesgeld
  • Festgeld

Ähnlich trist stellt sich die Situation noch bei einigen weiteren Anlageformen dar, wie zum Beispiel bei Geldmarktpapieren in Euro oder auch bei den Bundeswertpapieren. Daher ist es nur allzu verständlich, wenn sich Anleger vermehrt nach Alternativen umsehen. Wer die hohe Sicherheit einer Tages- oder Festgeldanlage jedoch nicht missen möchte, hat nur wenige Anlagealternative. In erster Linie sind hier sicherlich Tages- und Festgeldangebote ausländischer Banken zu nennen.

 Suche auf eigene Faust oder Zinsportale in Anspruch nehmen?

Wer nach Tages- und Festgeldangeboten ausländischer Banken sucht, der hat dazu zwei Möglichkeiten: Zum einen kann sich der Anleger in Einzelarbeit informieren, welche ausländischen Banken auf am deutschen Markt ein Tages- oder Festgeldangebot machen und wie die Konditionen aussehen. Dies kann allerdings relativ zeitaufwendig sein, zumal nicht alle Angebote sehr transparent sind. Zum anderen gibt es noch einen deutlich einfacheren Weg, nämlich sich gezielt auf sogenannten Zinsportalen umzusehen. Dies spart Zeit und manche Angebote sind den Anleger sogar am „freien Markt“ gar nicht zugänglich.

Worum handelt es sich bei Zinsportalen?

Bei den Zinsportalen handelt es sich um spezielle Online-Anbieter, die in den Bereich der Finanzdienstleister fallen. Die wesentliche Geschäftsidee besteht bei diesen Portalen darin, dass Anleger einen Zugang zu interessanten Anlagen ausländischer Banken erhalten, und zwar nahezu ausschließlich aus dem Tages- und Festgeldbereich sowie manchmal aus der Sparte der Spareinlagen. Die meisten dieser Zinsportale selektieren ihre Angebote nach bestimmten Kriterien, zum Beispiel danach, ob die jeweilige Bank innerhalb der EU ansässig ist, sodass die gesetzliche Einlagensicherung greift. Über das Zinsportal kann der Anleger dann bei der gewünschten Bank ein Konto online eröffnen und so das Tages- oder Festgeldangebot nutzen. Die Zinsportale selbst agieren als Finanzanlagenvermittler und benötigen deshalb meistens keine eigene Bankenlizenz.

Zu den bekanntesten Zinsportalen zählen aktuell unter anderem:

  • WeltSparen
  • ZINSPILOT
  • Savedo

Nachdem Sie sich für ein Portal entschieden haben, müssen Sie sich dort registrieren und auch einen Legitimations- und Authentifizierungsprozess durchlaufen, was nichts Ungewöhnliches darstellt. Die Abwicklung im Zusammenhang mit den Angeboten der ausländischen Banken wird dann vom Zinsportal übernommen, sodass sich der Anleger um nichts weiter kümmern muss – rein technisch.

Welche Konditionen sind bei den Zinsportalen üblich?

Die Zinsportale selbst stellen keine Konditionen, da sie die Angebote der ausländischen Banken lediglich vermitteln. Daher kommt es auf das jeweilige Kreditinstitut an, mit welchen Konditionen Sie als Anleger rechnen müssen. Im Durchschnitt betrachtet zeichnen sich die meisten der ausländischen Tages- und Festgeldangebote, auf die Sie über Zinsportale einen Zugriff erhalten, durch die folgenden Konditionen aus:

  • Mindestanlagesumme: 1.000 bis 10.000 Euro
  • Zinssatz: 0,70 bis 2,50% (Tagesgeld bis Festgeld mit mehreren Jahren Laufzeit)
  • Laufzeit: Tagesgeld keine, Festgeld oft mindestens 1 Jahr bis 10 Jahre

Da die Konditionen natürlich individuell von der jeweiligen Bank abhängen, ist es wichtig, dass Sie sich darüber im Detail informieren.

Aus welchen Ländern stammen die ausländischen Banken?

Dass nur sehr wenige Angebote bei den Zinsportalen aus Deutschland stammen, dürfte aufgrund der Zinslage klar sein. Auch Länder wie Schweiz, Österreich oder die Niederlande finden sich eher selten, wenn es darum geht, in welchem Land die Banken ihren Sitz haben, deren Angebote Sie auf einem Zinsportal finden. Stattdessen sind es aktuell vor allem die folgenden Staaten, in denen die entsprechenden Kreditinstitute ansässig sind:

  • Italien
  • Kroatien
  • Slowakei
  • Portugal
  • Tschechische Republik
  • Rumänien

Sehr sicherheitsorientierte Anleger werden sicherlich erst einmal etwas „schlucken“, wenn sie sich vorstellen, ihr Geld beispielsweise bei einer kroatischen Bank anzulegen. Dennoch greift auch in diesem Fall die gesetzliche Einlagensicherung innerhalb der EU, worauf die meistens Zinsportale explizit achten. Auf dem Papier ist die Sicherheit also – zumindest bis zu 100.000 Euro je Kunde – genauso hoch wie bei einer deutschen Bank. Ob zum Beispiel der kroatische oder tschechische Staat allerdings im Schadensfall auch leistungsfähig genug ist, für die Banken einzuspringen, ist eine andere Frage. Daher müssen Anleger letztendlich selbst entscheiden, ob ihnen diese Sicherheit ausreicht.

Welche Vor- und Nachteile haben ausländische Anlagekonten über Zinsportale?

Die Entscheidung, ob Sie Ihr Geld weiterhin auf einem Tages- oder Festgeldkonto anlegen und dafür ausländische Banken über Zinsportale nutzen möchten, hängt sicherlich auch von den Vor- und Nachteilen dieses Angebotes ab. Daher möchten wir im Folgenden noch einmal zusammenfassen, was die Zinsportale mit den ausländischen Tages- und Festgeldangeboten auszeichnet und was eher gegen ein solches Investment spricht.

Vorteile

+ Oft höhere Zinsen als bei deutschen Kreditinstituten

+ Keine Gebühren oder Kosten der Anlage

+ Oftmals Schutz durch Einlagensicherung

+ Viele Angebote auf einen Blick

+ Mitunter Zugang zur Bank nur über Zinsportal

Nachteile

– Zinsen selten oberhalb der Inflationsrate

– Oft keine zusätzliche private Einlagensicherung wie bei deutschen Banken

– Leistungskraft der Staaten im Schadensfall öfter fraglich

– Mitunter zusätzliche Belastung durch Quellensteuer

Insgesamt betrachtet halten sich die Vor- und Nachteile also ungefähr die Waage, sodass jeder Anleger selbst entscheiden muss, welchen Schwerpunkt er setzen möchte.

Fazit zu Zinsportalen für Tages- und Festgeldanlagen ausländischer Banken

Das Fazit zu Zinsportalen fällt in der Summe positiv aus. Anleger haben dort die Möglichkeit, durch die Nutzung ausländischer Tages- und Festgeldangebote zumindest einen etwas höheren Zins als in Deutschland zu erhalten. Hohe Renditen von über zwei oder gar Prozent darf man allerdings nicht erwarten. Zudem sollten Anleger bei höheren Summen etwas vorsichtig sein, denn es greift zwar meistens die gesetzliche Einlagensicherung, aber viele Staaten sind im Schadensfall voraussichtlich nicht so leistungsstark wie der deutsche, sodass Verluste entstehen können.

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