Partner

Wer mit Wertpapieren handelt, der geht grundsätzlich meistens das Risiko von Verlusten ein. Die Gefahr von Kursverlusten ist allerdings in starkem Maße abhängig davon, für welches einzelne Wertpapier Sie sich entscheiden. Es gibt jedoch im Rahmen des sogenannten Risikomanagements einige Maßnahmen, durch die Sie bei der Wertpapieranlage die Gefahr von Verlusten reduzieren können. Ein strategisches Vorgehen ist in dem Bereich sehr vorteilhaft.

Wir möchten Ihnen im folgenden Beitrag einige Maßnahmen vorstellen, die grundsätzlich zum Risikomanagement zählen und mit denen Sie eine gute Chance haben, Verluste in Grenzen zu halten oder bestenfalls zu vermeiden.

Worum handelt es sich beim Risikomanagement?

Das Risikomanagement ist ein Fachbegriff aus dem Finanzbereich, genauer gesagt im Zusammenhang mit Geldanlagen. Unter dem Risikomanagement werden verschiedene Strategien und Maßnahmen zusammengefasst, deren Sinn und Zweck darin besteht, Verluste zu minimieren oder bestenfalls zu vermeiden. Das Risikomanagement ist in zwei große Blöcke eingeteilt, nämlich zum einen die Informationsbeschaffung und Analyse sowie zum anderen das aktive Handeln. Innerhalb des Risikomanagements sind es insbesondere die folgenden Maßnahmen, die Sie speziell auch beim Investment in Wertpapiere durchführen können:

  1. Regelmäßiger Depotcheck
  2. Tägliches Update von News und Kursen
  3. Regelmäßige Fundamental- und Chartanalyse
  4. Marktbeobachtung
  5. Stop-Loss Order erteilen
  6. Derivate zur Absicherung nutzen

Wie Sie bereits an dieser Auflistung erkennen, teilt sich das Risikomanagement tatsächlich in zwei große Gruppen ein. Zum einen geht es darum, dass Sie sich möglichst bezüglich News, Veränderungen am Markt und auch politischen sowie wirtschaftlichen Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Diese können nämlich teilweise erheblichen Einfluss auf die Kurse der Wertpapiere haben, die Sie im Portfolio verwahren lassen. Zum anderen erfordert das Risikomanagement manchmal aktives Handeln, wie zum Beispiel die Umschichtung des Depots oder auch das Arbeiten mit Stop-Loss Orders und Derivaten. Einige dieser Maßnahmen möchten wir im Folgenden näher erläutern.

Mit Informationen, News und Kursen versorgen sowie den Markt beobachten

Ein wichtiger Bestandteil des Risikomanagements ist es, dass Sie sich mit möglichst vielen Informationen versorgen. Diese sind wichtig, denn nur so können Sie beispielsweise auf wichtige Veränderungen aufmerksam werden, die auch die Werte in Ihrem Portfolio betreffen. Für eine Informationsbeschaffung haben Sie in erster Linie die folgenden Möglichkeiten und können unterschiedliche Quellen nutzen, wie zum Beispiel:

  • News (zum Beispiel über Reuters)
  • Marktberichte
  • Unternehmensmeldungen
  • Konjunkturelle Daten
  • adhoc-Mitteilungen
  • Börsenkurse

Als Kanäle stehen aktuell diverse Medien zur Verfügung, insbesondere das Internet, spezielle Börsen- und Wirtschaftssendungen im TV, Tageszeitungen oder Fachzeitschriften, wie zum Beispiel das Handelsblatt. Die Informationsbeschaffung und das auf dem Laufenden halten erfordert natürlich einen gewissen Zeitaufwand, den in der Form nicht alle Anleger haben. Trotzdem sollten Sie versuchen, zumindest die wichtigsten Nachrichten mitzubekommen, damit Sie ein möglichst optimales Risikomanagement durchführen können.

Depotcheck durchführen und eventuelle Maßnahmen festlegen

Bevor es beim Risikomanagement um aktive Maßnahmen geht, ist noch ein weiterer Schritt sinnvoll: ein regelmäßiger Depotcheck. Das bedeutet, dass Sie in bestimmten Abständen, beispielsweise einmal im Quartal, Ihre Bestandspositionen überprüfen. Dort können Sie beispielsweise den Einstandskurs mit dem aktuellen Kurs vergleichen und so feststellen, ob Sie mit der entsprechenden Position in der Gewinn- oder Verlustzone liegen. Mitunter verfolgen Sie vielleicht die Strategie, dass die Werte in Ihrem Depot möglichst immer ungefähr die gleiche Gewichtung haben.

Dann ist auch das sogenannte Rebalancing eine wichtige Maßnahme im Zuge des Risikomanagements. Mit Rebalancing ist nichts anderes gemeint, als dass Sie in regelmäßigen Abständen dafür sorgen, dass die ursprüngliche Gewichtung Ihres Depots wieder hergestellt wird. Wie tun Sie das? Ganz einfach: Sie kaufen oder verkaufen die Wertpapiere der Position, die durch vorherige Kursveränderungen entweder eine geringere oder höhere Gewichtung als eigentlich angedacht haben.

Der Depotcheck dient in erster Linie dazu, dass Sie verlustreiche Position identifizieren und – nach Prüfung der Analystenmeinungen – vielleicht schnell veräußern, bevor zukünftig noch größere Verluste entstehen. Genauso ist es sinnvoll, wenn Sie Positionen veräußern, mit denen Sie bereits gute Gewinne erzielen konnten. Insgesamt ist der Depotcheck auf jeden Fall ein wichtiges Element der Risikomanagements.

Stop-Loss Orders erteilen und Bestandsposition absichern

Eine der wichtigsten Maßnahmen, die unter das aktive Handeln im Rahmen des Risikomanagements fällt, ist das Erteilen von Stop-Loss Orders. Kurz zu dieser speziellen Auftragsart: Mittels einer Stop-Loss Order geben Sie Ihrer Bank oder Ihrem Broker die Anweisung, in Ihrem Depot befindlichen Wertpapiere unter der Voraussetzung zu veräußern, dass ein bestimmter Kurs erreicht wird. Dabei wird im Rahmen der Order davon ausgegangen, dass die Kurse fallen.

Mit dem Festlegen der Stop-Loss Marke können Sie gleichzeitig verhindern, dass größere Verluste entstehen. Sie müssen zudem nicht täglich die aktuelle Kursentwicklung beobachten, denn die Stop-Loss Order wird unter den genannten Voraussetzungen ganz automatisch ausgeführt. Mittels einer solchen Order können Sie natürlich nicht nur größere Verluste verhindern, sondern auf der anderen Seite ebenfalls bereits erzielte Buchgewinne, aber noch nicht realisierte Gewinne, sichern.

Das Erteilen einer Stop-Loss Order ist relativ einfach, denn dazu müssen Sie gegenüber der Bank oder dem Broker im entsprechenden Auftrag lediglich die folgenden Angaben machen:

  1. Name Wertpapier (Bestandsposition) inklusive ISIN
  2. Anzahl der Aktien (Gesamtbestand oder in Teilen)
  3. Stop-Loss Kurs (ab welchem Kurs soll der automatisch Verkauf erfolgen?
  4. Handelsplatz (welche Börse)
  5. Gültigkeitsdatum der Order (zum Beispiel des zum Monatsende?)

Absicherung von Bestandsposition durch Derivate

Eine weitere Maßnahme im Zuge eines professionellen Risikomanagements ist das Arbeiten mit Derivaten. Nun werden Sie vielleicht zunächst denken, dass Derivate wie Optionen, Optionsscheine und Futures doch nur für die Spekulation auf steigende und fallende Kurse genutzt werden. Vom Grundsatz her ist das auch richtig. Dennoch können Derivate ebenso zur Absicherung von Bestandsposition genutzt werden, was auch als Hedging bezeichnet wird. Falls Sie beispielsweise Aktien der Deutschen Telekom im Depot haben, hoffen Sie natürlich darauf, dass die Kurse steigen werden. Geschieht dies nicht, sondern fällt der Kurs der Telekom-Aktien, würden Sie mit Ihrer Bestandsposition Verluste erleiden.

Um diese möglichen Verluste zu kompensieren, könnten Sie im Rahmen des Arbeitens mit Derivaten zum Beispiel eine Put-Option mit dem Basiswert Deutsche Telekom-Aktien erwerben. Sie würden dann nämlich bei fallenden Kursen mit der Option einen Gewinn erzielen könnten so im besten Fall die Verluste, die Sie mit Ihrer Bestandsposition (Telekom Aktien) erleiden, ausgleichen. Das Hedging ist sicherlich keine Maßnahme für jeden Anleger, da es ein gewisses Fachwissen und Erfahrungen erfordert. Trotzdem handelt es sich um eine gute Maßnahme, mit der Sie Ihr Risikomanagement vervollständigen können.

Werbung Kredite online

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein