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Manchen Anlegern macht es Spaß, das eigene Geld zu investieren und nach Finanzprodukten zu suchen, die geeignet sein könnten. Andere Anleger hingegen möchten sich nicht um ihre Investments kümmern, sondern Vertrauen stattdessen er einem erfahrenen Experten. Bei der klassischen Vermögensverwaltung besteht allerdings ein Problem darin, dass diese fast ausschließlich auf private und institutionelle Investoren mit viel Kapital ausgerichtet ist. Selten bieten Vermögensverwaltungen ihre Dienste an, wenn der Kunde nicht mindestens 500.000 Euro zu verwalten hat. Ganz anders ist es bei den so genannten digitalen Vermögensverwaltern, von denen es mittlerweile mehr als 30 Anbieter am Markt gibt.

Robo-Advisors: was sind digitale Vermögensverwalter?

Aufgrund der auch in der Finanzbranche fortschreitenden Digitalisierung war es im Grunde nur eine Frage der Zeit, dass es auch für die Vermögensverwaltung digitale Modelle geben wird. Seit mittlerweile fast fünf Jahren treten am Markt die sogenannten Robo-Advisors auf. So werden Vermögensverwalter bezeichnet, die ausschließlich online aktiv sind. Daher wird auch von digitalen Vermögensverwalter gesprochen. Sie können sich Robo-Advisors also im Prinzip so wie klassische Vermögensverwalter vorstellen, nur dass Sie eben keinen persönlichen Kontakt haben können, um den Vermögensverwalter in seiner Geschäftsstelle aufzusuchen.

Stattdessen findet der gesamte Vorgang, angefangen von Ihrer Anmeldung über die Investition der gewünschten Kapitalsumme und die spätere Verwaltung des Vermögens online statt. Für manche Anleger mag dies auf den ersten Blick etwas unsicherer erscheinen. Allerdings muss man sagen, dass die Sicherheit bei einem Robo-Advisor grundsätzlich nicht schlechter als einer klassischen Vermögensverwaltung ist. Dafür sorgt allein die Tatsache, dass sich echte digitale Vermögensverwalter, denn nicht alle Robo-Advisors dürfen sich so nennen, bei der BaFin registrieren lassen und eine entsprechende Erlaubnis einholen müssen.

Was unterscheidet Robo-Advisors vom klassischen Vermögensverwalter?

Da es mit den digitalen Vermögensverwaltern eine neue Gruppe von Anbietern am Markt gibt, stellt sich naturgemäß die Frage, worin der Unterschied zu den bisherigen klassischen Vermögensverwaltungen besteht, die schon teilweise Jahrzehnte am Finanzmarkt tätig sind. Im Überblick unterscheiden sich die digitalen vor allem aufgrund folgender Punkte von den klassischen Vermögensverwaltern:

  • Gesamter Vorgang ausschließlich online
  • Wesentlich geringerer Mindesteinlage
  • Meistens kostengünstiger

Diese drei Haupteigenschaften sind es, die den Unterschied zwischen einer klassischen und einer digitalen Vermögensverwaltung ausmachen können. Was sich genau hinter den einzelnen Unterschieden verbirgt, möchten wir in den folgenden Abschnitten näher ausführen.

Digitale Vermögensverwalter arbeiten ausschließlich online

Bei Online-Vermögensverwaltern findet die gesamte Abwicklung und die Vermögensverwaltung als solche über das Internet statt. Sie haben demzufolge keine Möglichkeit, beispielsweise in einer Filiale ein persönliches Gespräch mit dem Mitarbeiter zu führen. Die meisten Experten sehen dies allerdings gar nicht als Manko an. Wer sich für eine Vermögensverwaltung und nicht für eine Vermögensberatung entscheidet, der möchte in aller Regel gar keine Beratung nutzen. Nahezu alle Schritte, die während des Anmeldeprozesses bei einer klassischen Vermögensverwaltung durchzuführen sind, ersetzt der Robo-Advisors durch Online-Maßnahmen.

Ein gutes Beispiel ist das sogenannte Onboarding. Wenn Sie eine klassische Vermögensverwaltung nutzen, dann befragt der Vermögensverwalter Sie im Zuge des ersten Beratungsgespräches vor allem nach Ihren bisherigen Erfahrungen mit Anlageprodukten, Ihrem Vermögen, Ihrem Einkommen und welche Anlageziele Sie verfolgen. Auf diese Weise versucht er, das für Sie passende Risikoprofil herauszufinden. Exakt dieses Ziel verfolgen auch Online-Vermögensverwalter, nämlich durch das sogenannte Onboarding. Dahinter verbirgt sich ein Fragebogen, den Sie im Zuge des Anmeldeprozesses ausfüllen müssen. Das Online-Formular beinhaltet in dem Zusammenhang meistens die folgenden oder ähnliche Fragen:

  1. Habe ich bereits Erfahrungen mit Wertpapieren?
  2. Wie groß ist mein Anlagevermögen?
  3. Möchte ich kurz- oder langfristig investieren?
  4. Was ist mir wichtiger: Sicherheit oder überdurchschnittlichen Ertrag?

Diese und meistens noch durchschnittlich 10bis 20 weitere Fragen müssen Sie im Zuge der Registrierung bei einem Online-Vermögensverwalter in der Regel beantworten. Am Ende der Befragung wertet der Robo-Advisors Ihre Antworten aus und ordnet Ihnen ein bestimmtes Risikoprofil bzw. dementsprechend das passende Portfolio zu. Die Legitimation erfolgt mittlerweile übrigens bei den meisten Robo-Advisors ebenfalls online, nämlich durch das VideoIdent-Verfahren. Die gesamte Abwicklung kann also beim Robo-Advisors tatsächlich – im Vergleich zu den meisten klassischen Vermögensverwaltungen – uneingeschränkt online erfolgen.

Großer Vorteil: wesentlich geringere Mindestanlagesumme

Einer der großen Vorteile der Robo-Advisors gegenüber der klassischen Vermögensverwaltungen besteht darin, dass die geforderten Mindestanlagesumme erheblich niedriger ist. Wenn Sie sich einmal die meisten klassischen Vermögensverwalter betrachten, dann können Sie diese in aller Regel nur unter der Voraussetzung nutzen, dass Sie mindestens 500.000 Euro an zu verwaltende Vermögen besitzen. Daraus ergibt sich, dass klassische Vermögensverwalter für zahlreiche Privatanleger aufgrund dieser Hürde nicht infrage kommen.

Anders ist es bei den digitalen Vermögensverwaltern. Zwar haben in der jüngeren Vergangenheit einige Robo-Advisors ihre Anforderungen an die Mindestanlagesumme etwas erhöht. Im Durchschnitt müssen Sie allerdings nach wie vor nur zwischen 2.500 und 10.000 Euro an Kapital besitzen, um die Dienste des digitalen Vermögensverwalters in Anspruch nehmen zu können. Ob diese Mindestanlagesummen so relativ gering bleiben, ist abzuwarten. Immerhin müssen auch die Robo-Advisors wirtschaftlich arbeiten und dazu gehört auch, dass sich der Service erst ab einem bestimmten Anlagevolumen und den damit verbundenen Gebühreneinnahmen rentiert.

Kosten sparen beim digitalen Vermögensverwalter

Ein weiterer wichtiger Vorteil der meisten Robo-Advisors gegenüber der klassischen Vermögensverwaltung sind die für den Anleger geringeren Kosten. Es sind zwar nicht alle digitalen Vermögensverwalter pauschal günstiger als ihre klassischen Mitbewerber, allerdings trifft dies auf die meisten Robo-Advisors zu. Es ist jedoch schwierig, an dieser Stelle pauschale Zahlen zu nennen oder eine Aussage zu treffen, wie viel Prozent Gebühren Sie durchschnittlich bei einem Robo-Advisors gegenüber einer klassischen Vermögensverwaltung einsparen.

Dazu sind die Angebote und damit verbundene Konditionen einfach zu unterschiedlich. Insbesondere bei größeren Vermögen lassen sich jedoch meistens beim Robo-Advisors Gebühren in größerem Umfang einsparen, wenn Sie einen Vergleich mit einer klassischen Vermögensverwaltung ziehen. Aktuell belaufen sich die durchschnittlichen Kosten bei einem der über 30 Robo-Advisors, die mittlerweile am Markt existieren, auf 0,8 bis 1,3 Prozent. Bei manchen klassischen Vermögensverwaltungen hingegen kann die Gesamtkostenquote aufs Jahr gerechnet durchaus über zwei Prozent liegen.

Rendite: häufig noch keine genauen Zahlen

Ein kleines Manko der Robo-Advisors, gerade auch im Vergleich zu vielen klassischen Vermögensverwaltungen, besteht darin, dass viele Anbieter noch keine konkreten Angaben zur Rendite machen können. Dies hat allerdings vor allem damit zu tun, dass ein Großteil der Markt vertretenen Robo-Advisors erst seit zwei oder drei Jahren aktiv ist. Klassische Vermögensverwaltungen hingegen gibt es zum Teil seit Jahrzehnten, sodass natürlich dort valide Zahlen zu historischen Renditen vorliegen. Die ersten, von Robo-Advisors veröffentlichen durchschnittlichen Renditen, zeigen jedoch, dass die Erträge nicht in größerem Umfang von denen klassischer Vermögensverwaltungen abweichen dürften.

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