Gold und Edelmetalle im Vergleich

Gold als Anlageform

Die Faszination vom Gold wohnt uns seit Jahrhunderten inne. Einerseits wegen seiner edlen, leicht glänzenden Optik. Andererseits, weil seine Seltenheit ihm einen gewissen Wert verleiht. Diesen wissen wir zu schätzen. Physisches Gold als Anlageform ist deshalb nicht verkehrt. Natürlich sollte Ihr Portfolio nicht nur aus diesem Edelmetall bestehen. Doch für einen krisenfesten Mix ist es immer interessant.

Kaufbare Formen von Gold

Goldbarren: Sie sind von 1g bis 1.000g erhältlich. Alternativ wird Feingold auch in der Maßeinheit Unze (31,5g) angegeben. In dieser Form lässt sich Gold am besten lagern.

Goldtafeln: Das geschmolzene Gold wird in flache Tafeln ausgewalzt und anschließend geprägt. Die zusammengefügten Stücke erinnern an eine Tafel Schokolade (nur wesentlich wertvoller). Das Format ist nicht nur schön anzusehen. In der Herstellung und Verbreitung ist ein Teilen der Tafeln leicht umsetzbar. So entsteht ein Verbund von meist 50 bis 100 Gramm. Dieser kann mit einem Stempel gleich mehrfach geprägt werden. Woraus sich ein kleiner Kostenvorteil ergibt.

Goldgranulat: Das im Werk verflüssigte Feingold trifft auf ein Sieb und bildet Tropfen. Darunter steht ein Wasserbehälter, welcher das Edelmetall sofort erkalten lässt. Das ungleichmäßige Granulat kann so direkt erworben werden. Dann besitzt es jedoch keine Prägung, aber ein Zertifikat sollte dennoch beiliegen. Es gilt jedoch zu bedenken, dass Goldgranulat in Deutschland nicht von der Mehrwertsteuer befreit ist.

Sammlermünzen: Sie wurden von namhaften Herstellern geprägt. Es gibt mehr als nur den Krügerrand, welche einen hohen Sammlerwert besitzen. Hier bezahlen Sie also nicht nur den reinen Goldpreis, sondern auch den Charme, welchen diese Münzen versprühen.

Geschenkbarren: Mit der Prägung kann der Goldbarren eine persönliche Note erhalten. Wenn dies aufgrund zu geringen Abmaßen nicht möglich ist, legt der Produzent eine entsprechende Widmung bei. Alles kommt hübsch verpackt in eine Geschenkbox. Geschenkbarren eignen sich für Hochzeiten, runde Geburtstage, bestandene Prüfungen und viele andere Anlässe.

Goldbarren sind im Verhältnis zu anderen Formen günstiger. Sie werden in diversen Gewichtsklassen gegossen und mit einem Stempel geprägt. Bei Münzen liegen die Herstellungskosten oft darüber.

Mit dem Erwerb stellt sich außerdem die Frage, ob Sie das physische Gold in den eigenen vier Wänden oder in einem Bankschließfach lagern wollen.

Ein Klassiker unter den Geldanlagen

Früher wurden Goldmünzen tatsächlich als Zahlungsmittel genutzt. Heutige Prägungen dienen fast ausschließlich dem Zweck der Geldanlage. Abgesehen davon, benötigen diverse Industrien das Edelmetal zur Herstellung ihrer Produkte. Angefangen bei Zahngold und Schmuck, bis hin zur Elektroindustrie.

Einerseits ist Gold nur in relativ begrenzten Mengen zu finden. Andererseits kann es beliebig oft recycelt werden.  Wobei Goldbarren einfacher zu lagern sind. Hinzu kommt seine hohe Dichte, welche selbst kleine Blöcke überdurchschnittlich schwer macht.

Tipp: Wenn es Ihnen finanziell möglich ist, sollten Sie Gold stets in größeren Barren kaufen. Auf Auktionsplattformen werden gern ein bis fünf Gramm angeboten. Der Stückpreis kleinerer Barren und Goldtafeln ist deutlich höher.

Was den späteren Verkauf anbelangt, sind Sie wiederum mit kleineren Stücken besser bedient. Denn mit ihnen lässt sich ein besserer Preis pro Barren erzielen. Es hängt also von Ihrer individuellen Anlagestrategie ab, in welcher Form Sie Gold am besten erwerben.

Anlagemünzen vs. Umlaufgoldmünzen

Optisch ansprechender und ggf. noch wertvoller, sind gesuchte Anlagemünzen. Sie werden speziell für Ankäufer geprägt. Je limitierter die Auflage, desto höher der mögliche Verkaufspreis. Anlagemünzen werden auch als „Bullion-Coins“ bezeichnet. Wohingegen „Umlaufgoldmünzen“ tatsächlich für den Zahlungsverkehr gedacht sind. Sie gab es in entsprechend großer Auflagenzahl, um sich weit verbreiten zu können. Auch sie sind heute bei Sammlern sehr gefragt.

Im Handel mit physischem Gold werden Sie überwiegend Bullion-Coins antreffen. Ihre Motive bleiben gleich, jedoch erscheint für gewöhnlich pro Jahr eine neue Auflage. Am meisten bekannt der American Eagle, Maple-Leaf, Krügerrand sowie Wiener Philharmoniker. Darüber hinaus sind Goldmünzen mit wechselnden Motiven erhältlich. Dazu zählen die Goldene Lunar-Serie, Australian Nugget oder die chinesische Panda-Goldmünze. Der Preisaufschlag für die Prägung wird gern in Kauf genommen, weil Sammlermünzen einen gewissen Charakter ausstrahlen.

Gold ankaufen & verkaufen

Während Dividendenaktien regelmäßige Gewinne ausschütten und klassische Anlageformen (Tagesgeld, Festgeld etc.) Zinsen erwirtschaften, ist Gold dazu nicht in der Lage.

Rendite lässt sich mit Gold nur durch den Verkauf erzielen. Sie erzielen also einmalig Gewinn, wenn der Ankaufspreis über dem Einstiegspreis liegt. Erfolgt die Abwicklung über eine Bank, fallen hier ggf. Gebühren an. Verkaufen Sie Gold selbst, so muss ein Abnehmer gefunden werden.

Beabsichtigen Sie später alles Gold auf einmal zu veräußern? Dann lohnt sich ein Investment in große Barren. Möchten Sie es hingegen als Notgroschen nach Bedarf verkaufen, empfiehlt sich die Wahl von kleinen Stückelungen. In diesem Zusammenhang wird auch von Minigoldbarren gesprochen, welche ein Gramm oder weniger wiegen.

Alternativ könnten Sie statt Barren oder Münzen auch Goldnuggets bzw. Goldgranulat einkaufen. Vom Händler sollten Sie dessen Reinheit bestätigt bekommen. Seriöse Anbieter werden immer bereit sein Ihnen ein Zertifikat auszustellen.

4 gute Gründe für Gold als Geldanlage

  1. Bei Gold und anderen Edelmetallen handelt es sich um endliche Ressourcen. Irgendwann werden alle Fundorte ausgeschöpft sein. Daraus ergibt sich eine stete Nachfrage. Zwar können die Preise zwischenzeitlich fallen, aber langfristig betrachtet, steigt der Goldkurs immer weiter.

Gold und Silber dienen der Menschheit seit Jahrhunderten als Zahlungsmittel. Sie speichern ihren Wert nicht nur, sondern steigern ihn nachhaltig. Nicht umsonst bezeichnen Investoren die besten Edelmetalle als „sichere Häfen“. Denn während Währungen und Wechselkurse kollabieren können, bleibt Gold davon weitestgehend unberührt.

Wohingegen Platin, Palladium und andere Edelmetalle nicht derart geschichtlich verwurzelt sind. Weshalb sie zu den risikoreicheren Anlageformen zählen.

  1. Es ist mit einer zunehmenden Nachfrage zu rechnen, während zeitgleich die Edelmetall-Quellen schwieriger zu finden sein werden. Die verarbeitende Industrie, Schmuckhersteller sowie Juweliere können nicht genug vom Gold kriegen. Wohingegen die Nachfrage an Silber branchenübergreifend am breitesten aufgestellt ist.
  2. Wie bereits erwähnt, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Gold in den Handel zu bringen. Das reine Feingold muss lediglich gewonnen und gesäubert werden. Attraktiver erscheinen dagegen Sammlermünzen und kleine Goldbarren. Letztere sind in ihrem Gewicht und Goldanteil normiert. Was ihren Wert leichter vergleichbar macht.

Eben weil Gold in verschiedenen Formen gehandelt wird, setzt diese Anlageform auf eine breite Masse von Abnehmern. Auch deshalb können Sie sicher sein, dass der Goldpreis langfristig weiter steigt.

  1. Zuletzt sei erwähnt, dass sich beim Goldkauf ebenso steuerliche Vorteile ergeben. Anlagegold kann ohne Aufschlag der Mehrwertsteuer erworben werden. Dies trifft nur selten auf weitere Edelmetalle zu. Beim Kauf von Münzen ist auf die Differenzbesteuerung zu achten. Somit müssen Sie wenigstens nicht den vollen Mehrwertsteuersatz zahlen.

Außerdem gilt vielerorts, dass Goldmünzen und Barren steuerfrei behandelt werden. Vorausgesetzt Sie behalten sie für mindestens ein Jahr und können dies belegen. Dann verzichtet der Fiskus auf die Abgeltungssteuer.

Ratgeber Finanzen
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