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Tagesgeld
Mit dem Tagesgeldkonto wird Ihre Finanzplanung um einen wichtigen Baustein erweitert. Sofern Ihr Girokonto keine Zinsen abwirft, parken Sie alles Überschüssige Geld erst einmal dort. Dort wirkt die Verzinsung ein wenig der Inflation entgegen. Bestenfalls übersteigt sie diese sogar.
Das hier zur Seite gelegte Geld, können Sie zu jederzeit frei verwenden. Welche Vorteile das Tagesgeldkonto bietet und worauf Sie achten sollten, fassen wir hier zusammen.
Deshalb lohnt sich das Tagesgeld:
- Geringfügige Verzinsung vom Guthaben
- Geld ist jederzeit verfügbar
- Eine wichtige Ergänzung zum Girokonto
- Ihre erste Säule unter den Geldanlagen
- Hohe Sicherheit, kein Risiko
Der Nutzen vom Tagesgeld
Wer seine Finanzen gut im Griff hat, dem bleibt am Monatsende immer etwas Geld übrig. Um nicht in die Verlegenheit zu kommen, dieses sofort wieder auszugeben, wird der Betrag aufs Tagesgeld geschoben. Allein diese optische Trennung im Online Banking ist sehr hilfreich. Gedanklich ergibt sich auch ein Unterschied, ob das Geld auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto liegt.
So ganz nebenbei erwirtschaftet das überschüssige Kapital erste Zinsen. Trotzdem bleibt die Summe jederzeit verfügbar. Diese kurzfristige Geldanlageform ist deshalb ideal, um eine Urlaubskasse zu schaffen. Ebenso wird diese Rücklage genutzt, um Reparaturen am Auto zu begleichen. Hin und wieder braucht es einen neuen Kühlschrank, eine bessere Waschmaschine o.Ä. Um nicht alles auf Kredit kaufen zu müssen, ist dieser Überschuss essentiell.
Manch einer nutzt es auch, um sich Geld für den Hauskauf bzw. Hausbau zur Seite zu legen. Wobei hier ein Bausparer die bessere Lösung darstellt, wenn noch genügend Zeit zum Ansparen verbleibt.
Ihr Geld ist absolut sicher angelegt
In Deutschland haben alle Banken sowie Sparkassen der Einlagensicherung zugestimmt. Diese liegt derzeit bei 100.000 Euro je Bank und Kunde. Diese Summe genügt für die Mehrheit aller Sparer. Zudem gilt die Einlagensicherung im gesamten EU-Raum.
Trotzdem sollten Sie nur bei finanzstarken und sicheren Banken ein Tagesgeldkonto eröffnen. Ansonsten könnte es im falschen Moment zu einem Zahlungsausfall kommen. Um ein Geldinstitut dahingehend zu bewerten, ziehen Sie deren Bonitätsnoten heran. Dasselbe gilt für das Land in dem die Bank ihren Hauptsitz hat. Denn die zuständige Regierung muss ggf. liquide sein, um aushelfen zu können.
Tipp: Wenn Sie ein Gemeinschaftskonto mit Ihrem Ehepartner führen, verdoppelt sich die Einlagensicherung auf 200.000 Euro.
Nachteile vom Tagesgeld
Obwohl wirklich vieles für die Nutzung eines Tagesgeld spricht, müssen Sie bei der Angebotswahl aufpassen. Hier und dort verstecken sich in den Nutzungsbedingungen kleine Fallstricke. Das können sein:
- Das Werben mit Garantiezinsen ist ein sehr beliebtes Mittel, um Neukunden anzulocken. Achten Sie jedoch darauf, wie lange Ihnen diese gewährt werden. Der Bonus gilt meist nur für die ersten drei bis sechs Monate. Im Vergleich zu anderen Tagesgeldkonten, entstehen hier nicht sonderlich höhere Zinszahlungen. Dafür ist der Markt rund ums Tagesgeld zu stark beworben.
- So flexibel Sie das Geld vom Tagesgeldkonto umbuchen können, so stark können die Zinssätze variieren. Banken und Sparkassen passen diese je nach Situation an. Diese wird maßgeblich durch den Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgegeben.
- Nur in seltenen Fällen können Sie das Geld sofort vollständig abrufen. Achten Sie vor der Vertragsunterzeichnung auf ein tägliches bzw. monatliches Limit. Wenn dieses bspw. bei 2.000€ liegt, ist Ihr finanzieller Spielraum eingeschränkt. In vielen Fällen genügt er trotzdem.
- Wenn Sie den gesamten Betrag abrufen wollen, gelingt dies meist nur durch eine Auflösung des Tagesgeldkontos. Für die Auszahlung lassen sich viele Banken bis zu drei Monaten Zeit. Auch dies akzeptieren Sie mir Ihrer Unterschrift.
- Schlussendlich dient das Tagesgeld dem kurzfristigen Sparen, weil es für langfristige Anlagen zu wenig Zinsen erwirtschaftet. Neben einem Bausparer, sollten Sie sich über Festgeld, Immobilien und Aktien informieren.
Fazit zum Tagesgeld
Wer sein überschüssiges Geld nicht auf dem Girokonto verweilen lassen möchte, schiebt es rüber aufs Tagesgeldkonto. Dort wird der Betrag leicht verzinst und wirkt ein wenig der Inflation entgegen. Dieses Geld ist jederzeit verfügbar und dient Ihnen somit als kurzfristige Reserve. Bspw. um Reparaturen zu bezahlen oder Anschaffungen zu tätigen, welche Ihr monatliches Einkommen übersteigen.
Natürlich sollten Sie nicht alles Ersparte auf dem Tagesgeld belassen. Abhängig von Ihren Vorstellungen, gilt es weitere Säulen aufzubauen. Dazu zählen Festgeld, Aktien, Immobilien, Bausparer und weitere Anlageformen.
Wissenswertes rund ums Tagesgeld
Wie und wo eröffne ich ein Tagesgeldkonto?
Sie können bei Ihrer Hausbank nachfragen und ein solches Konto meist online eröffnen. Danach benötigt die Bank noch ein paar ausgefüllte Dokumente von Ihnen. Auf diese Weise könnten Sie in ein bis zwei Werktagen vollen Zugriff auf das Tagesgeldkonto erlangen. Inklusive dem Vorteil, alles in einem Online Banking verwalten zu können.
Wenn Sie jedoch nach den besten Zinsen fürs Tagesgeld suchen, sollte Ihr Blick weiter schweifen. In den meisten Fällen bieten Direktbanken eine sehr gute Verzinsung. Sie verzichten dafür auf ein großes Filialnetzwerk. Manche Institute werden rein online geführt, um Kosten einzusparen. Da Sie für ein Tagesgeldkonto nicht viel Service benötigen, könnte dies die ideale Lösung sein.
Jede seriöse Bank wird ihre Personalien prüfen. Dazu braucht es wenigstens eine Kopie Ihres Ausweises. Plus das PostIdent-Verfahren oder neuerdings ist auch VideoIdent möglich, sodass Sie die Verifizierung von zu Hause aus durchführen können.
Wie transferiere ich Geld zu und vom Tagesgeldkonto?
Sie erhalten IBAN und BIC, so wie bei einem Girokonto. Sie überweisen das Geld am Schalter oder im Online Banking. Wenn Sie beide Konten bei einer Bank führen, sollte der Betrag umgehend eingehen. Ansonsten liegt die Wartezeit bei ein bis zwei Werktagen, wenn es sich um ein inländisches Institut handelt.
Bei Eröffnung Ihres Tagesgeldkontos, geben Sie ein Referenzkonto an. Abhebungen (sog. Übertrag) finden nur auf dieses Konto statt. Sie können nicht direkt vom Tagesgeld an jemand anderen überweisen.
Hinweis: In der Regel können Sie auf ein Tagesgeldkonto kein Lastschriftverfahren anwenden. Das Geld muss zunächst auf das Referenzkonto und von dort aus weiter überwiesen werden.
Wie viel Steuern zahle ich aufs Tagesgeld?
Erst einmal müssen Sie den Sparer-Pauschbetrag von 801 Euro für Alleinstehende bzw. 1.602 Euro für Ehepartner erreichen. Jeder Euro mehr an Zinseinnahmen, wird dann mit 25 Prozent Abgeltungssteuer belegt. Abhängig von Ihrer Einkommens- und Lebenssituation, kommen Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer hinzu.
Wichtig: Wenn Sie unter dem Freibetrag bleiben, muss ein Freistellungsauftrag über Ihre Bank gestellt werden. Andernfalls zieht man Ihnen trotzdem die Abgeltungssteuer ab.