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Kein anderes Finanzprodukt hat in den vergangenen Jahren die Anlegerherzen so schnell erobert, wie die Indexfonds. Die noch recht neue Fondsform, die allgemein auch als ETF (Exchange Traded Funds) abgekürzt wird, erfreute sich einem stetigen Zufluss der Anlegergelder und ein Ende des Trends ist nicht abzusehen. Woher kommt die Begeisterung der Anleger?

Ein Indexfonds ist ein börsengehandelter Fonds, der einen spezifischen Index abbildet. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Börsenindex wie den amerikanischen Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse handeln, der sich aus den 30 größten US-Unternehmen zusammensetzt. Ebenfalls kann ein Indexfonds aber auch die Werte aus einem Branchenindex abdecken.

Investiert man in einen Indexfonds steigt der Wert der Anteile immer parallel zu der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index. Der Vorteil dabei ist, dass man mit einem Schlag alle Aktien des Index anteilig erwirbt. Dadurch erhält man eine große Diversifikation, dies bedeutet, dass das Risiko auf viele Aktien verteilt wird.

Die wichtigsten Merkmale von Indexfonds, bzw. ETFs:

  • ETFs besitzen keine Laufzeitbegrenzung
  • Indexfonds sind nach dem Investmentgesetz als Sondervermögen eingestuft. Dadurch werden die Vermögenswerte des Fonds getrennt von der Kapitalanlagegesellschaft bei einer Depotbank verwahrt.
  • Indexfonds und deren Wertentwicklung schlagen in einer langfristigen Zeitperspektive sehr oft aktiv gemanagte Aktienfonds, die in thematisch ähnlichen Bereichen agieren.

Seit wann gibt es ETFs / Indexfonds?

Beim Produkt der Indexfonds handelt es sich um ein vergleichsweise junges Investmentangebot. Die ersten Indexfonds wurden 1993 an einer Börse in den USA gehandelt. In Deutschland ist die Geschichte der Indexfonds noch kürzer. Der Handel mit ETFs begann erst im Jahr 2000.

Durch den wachsenden Erfolg der Indexfonds hat sich heutzutage das Angebot an Indexfonds stark vergrößert. So lassen sich ETFs problemlos nicht nur für Aktien sondern auch für Rohstoffe oder Anleihen nutzen. Die Umsatzzahlen mit Indexfonds allein in Deutschland bewegen sich mittlerweile im Milliardenbereich.

Die Gebührenvorteile von einem ETF

Ein weiterer Grund für den Erfolg der Indexfonds sind ohne Frage die niedrigeren Gebühren, verglichen mit konventionellen Aktienfonds:

  1. Ein Indexfonds verursacht geringere Managementgebühren, da es sich um einen passiv gemanagten Aktienfonds handelt. Die jährlichen Aufwendungen für das Fondsmanagement sind dementsprechend kleiner und somit günstiger für Anleger. Bei klassischen Aktienfonds fallen durchschnittlich etwa 1,7 Prozent jährlich an Verwaltungskosten an, bei einem Indexfonds liegt dieser Wert durchschnittlich nur bei 0,4 Prozent.
  2. Ein Ausgabeaufschlag (Agio) entfällt bei Indexfonds.

 Abbildungstechniken für Indexfonds

Um den jeweiligen Index abzubilden nutzt man auf Seiten des Fondsmanagements zwei unterschiedliche Techniken. Die erste Variante trägt den englischen Namen für Tausch „Swap“ und die Abbildung wird allein durch Tauschgeschäfte realisiert. Der Indexfonds-Anbieter besitzt die eigentlichen Wertpapiere aus dem Index gar nicht, dafür aber andere Aktien.

Ein weiterer Anbieter vereinbart deshalb im Tausch für diese Aktien, dass er die Wertpapiere aus dem abzubildenden Index jederzeit bereithält. Die zweite mögliche Methodik der Abbildung eines Index erfolgt durch die so genannte Replikation. Bei dieser Vorgehensweise werden die Aktien des Index oder wenigstens der überwiegende Anteil real erworben.

Vor- und Nachteile der Abbildung bei einem ETF

Beide Vorgehensweisen haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Natürlich erscheint die Swap-Technik komplizierter, doch die erwähnten Tauschgeschäfte zwischen den Akteuren sind heutzutage ein tägliches Geschäft an den Börsen. Ein Nachteil hierbei ist, dass der jeweilige Partner für das Tauschgeschäft ausfallen kann, wodurch der Index nicht mehr exakt nachgebildet werden kann. Allerdings besitzt auch der Ansatz der Replikation einen Schwachpunkt. Speziell bei großen Indizes mit sehr vielen Einzelwerten ist der Kauf aller Aktien oft sehr kompliziert.

Ein Blick auf die derzeitige Verteilung der Vorgehensweisen im Bereich Indexfonds macht schnell klar, dass beide Prinzipien zu gleichen Anteilen genutzt werden. Schaut man sich beispielsweise den Xetra-Handel, also den elektronischen Handelsplatz der deutschen Börse in Frankfurt am Main im Bereich Indexfonds an, stellt man fest, dass auf dem ETF-Markt in etwa genauso viele Swap-Indexfonds wie Replikation-Indexfonds zu entdecken sind.

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