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Ganz gleich ob Sie in Aktien, Anleihen oder ETFs investieren: Es ist immer wichtig die Rendite berechnen zu können!
Beim Tagesgeld und Festgeld werden Ihnen in der Regel keine Gebühren abgezogen. Hier ist brutto gleich netto. Anders sieht es da bei Anlageformen für risikobereite Anleger aus. Banken und Broker berechnen ihre Gebühren. Ebenso die Handelsplätze auf denen Sie die Trades auslösen.
Seine Rendite berechnen zu können, zählt also zu den grundlegenden Fähigkeiten. Erfolgreiche Anleger vergleichen auf deren Basis das Potential mit dem Risiko und wägen ihre Entscheidungen ab.
Wir bringen Sie in wenigen Minuten auf den notwendigen Wissensstand.
Rendite errechnen: Die Kurzfassung
- Mit der Rendite wird der reale Gewinn vorhergesagt.
- Je nach Anlageform variieren die Gebühren und schmälern die Rendite.
- Sie sollten stets mit der Nettorendite planen und vergleichen.
- Kapitalanlagen und deren Renditen immer aufs Jahr hochrechnen, um sie zu bewerten.
Nettorendite vs. Bruttorendite
Sein Geld „für sich arbeiten lassen“. Diesen Satz haben Sie bestimmt schon gehört oder gelesen. Während die Leitzinsen wohl noch einige Jahre am Boden bleiben, suchen Anleger nach lohnenswerten Alternativen.
Dies lässt sich gut an den Börsenkursen und das täglich gehandelte Volumen ablesen. Allein in diesem Bereich ist seit Jahren ein starker Anstieg zu verzeichnen. Hier wird investiert, um an wachsenden Kursen zu verdienen. Ggf. erfolgt über das Wertpapier auch eine Ausschüttung in Form von Dividenden.
Wichtig ist dabei immer, dass Sie die Nettorendite als Grundlage nutzen. Bspw. wurde ein Jahr lang über verschiedene Aktien-Sparpläne investiert, um dann die Auswertung vorzunehmen.
Eine Beispielrechnung:
Sie haben 1.000€ investiert und nach zwölf Monaten sind daraus 1.100€ geworden. Im Brutto haben Sie nun 100€ bzw. 10% erhalten. Jedoch stellt dies nur Ihre Bruttorendite dar. Für Broker und Handelsplatz haben Sie 20€ ausgegeben. Somit liegt Ihre Nettorendite bei 80€ bzw. 8%.
Die Formel zur Berechnung lautet: Gewinn / Kapitaleinsatz, multipliziert mit 100 = Rendite.
Kosten minimieren & Rendite steigern
Die beste Anlagestrategie bringt Ihnen nicht zwangsläufig die maximale Rendite. Allein die Kosten für die Depotführung variieren sehr stark. Womöglich bleibt Ihr Wertpapierdepot kostenlos, insofern Sie einen gewissen Betrag pro Jahr darüber abwickeln.
Hinzu kommt der Ausgabeaufschlag (Agio) pro Transaktion bzw. die Orderkosten für den Kauf von Aktien. Für Ihre Nettorendite gilt es ebenso die Handelsplatzgebühr zu berücksichtigen. Wenn Sie das Geld selbst anlegen, lässt sich die Maklercourtage einsparen.
Wichtig: Die Kostenpositionen unterscheiden sich je nach Anlageform. Sie sollten deshalb umfassend vergleichen und vorab wissen, welche Gebühren beim Handel entstehen. Vergessen Sie dabei nicht die Abgeltungssteuer sowie Kapitalertragssteuer.
Jährliche Renditen vergleichen
Sobald Sie mit der ersten Geldanlage gestartet sind, wird deren Entwicklung mit Spannung beobachtet. Tägliche Schwankungen sind vernachlässigbar, denn Sie haben einen langfristigen Anlagehorizont im Blick.
Weshalb sich ein erstes Fazit frühestens nach zwölf Monaten lohnt. Erfahrene Anleger lassen ihr Geld übers Jahr für sich arbeiten und ziehen dann kurz vor Silvester eine Bilanz. In diesem Zusammenhang wird von der jährlichen Rendite bzw. Rendite per annum gesprochen.
Sie erlaubt eine realistische Betrachtung der erzielten Nettorendite. Über zwölf Monate hat sich aus dem Auf und Ab der Kurse ein brauchbarer Durchschnitt gebildet. Fortan können Sie die jährlichen Nettorenditen miteinander vergleichen.
Konkrete Beispiele der Rendite-Berechnung
Eben weil hier eine individuelle Betrachtung je nach gewählter Geldanlage stattfinden muss, möchten wir dies mit konkreten Beispielen belegen.
Rendite bei Aktien berechnen
Der Anlageerfolg, auch „Performance“ genannt, spiegelt sich im TSR (Total Shareholder Return) wider. Die reale Rendite entsteht bei Wertpapieren erst zum Zeitpunkt des Verkaufs. Dann zieht Ihr Broker seine Provision ab und überträgt den Restbetrag auf das Verrechnungskonto. Von dort aus können Sie diesen weiter investieren oder auf Ihr Girokonto übertragen.
Sollten Sie über einen Sparplan mehrfach Aktien eingekauft haben, so ist der jeweilige Kaufpreis zu berücksichtigen. Dasselbe gilt für manuell ausgeführte Order-Aufträge, welche mehrmals dasselbe Wertpapier betrafen. Sie müssen dann den Kaufkurs mit der Aktienanzahl multiplizieren.
Beispiel: 100 Stück * 10€ = 1.000€
Wenn Sie die Aktien zu einem späteren Zeitpunkt für 1.200€ verkaufen können, beträgt die Bruttorendite 20%.
Rendite bei Dividenden-Aktien berechnen
Sollten Sie einen Titel gewählt haben, welcher zwischenzeitlich eine Dividende ausschüttet, geht die Berechnung noch weiter.
Hierfür nutzen Sie folgende Formel: (Dividende * Aktienanzahl * 100) / Kaufpreis.
Beispiel: (1€ * 100 Stück * 100) / 1.000€ = 10%.
In diesem Fall liegt die Rendite bei 10% und damit weit über dem marktüblichen Durchschnitt. Zudem sollten Sie Dividenden lediglich als Bonus betrachten. Mehrheitlich investieren Anleger in Aktien, weil sie an starke Kursgewinne glauben. Bedenken Sie zudem, dass auch auf Dividenden die Abgeltungssteuer berechnet wird.
Rendite von Fonds berechnen
Wenn Sie in einen aktiv gemanagten Fonds oder einen ETF investieren, bleibt die Rechnung grundlegend gleich. Hier spricht der Broker vom sogenannten Ausgabeaufschlag, welcher einmal zu bezahlen ist. Sollten Sie nur einmal investiert haben, verliert dieser Kostenpunkt mit den Jahren an Bedeutung. Legen Sie Geld dagegen über einen Sparplan an, entsteht der Ausgabeaufschlag immer wieder. In der Summe sollten sich beide Möglichkeiten kaum unterscheiden.
Vergleichen Sie einmal die Kosten zwischen den aktiv gemanagten Fonds und denen eines ETFs. Sie werden feststellen, dass Letztere deutlich günstiger sind. Dafür verwaltet niemand Ihr Geld und Sie selbst müssen agieren, falls eine Umschichtung sinnvoll erscheint.
Interessant: Bei Fonds sind die Gesellschaften dazu verpflichtet, alle Kosten in der TER (Total Expense Ratio) anzugeben. Somit müssen Sie nichts selbst ausrechnen, sondern nur die Gesamtkosten vom Gewinn abziehen. Anschließend die Nettorendite berechnen und schon ist der Vergleich mit anderen Geldanlagen möglich.
Anleihen und deren Renditen berechnen
Hier bedarf es keines Rechenbeispiels, denn die Kennzahlen sind alle im Vorfeld bekannt. Sofern der Schuldner nicht zahlungsunfähig wird, ist die Rendite zu jedem Zeitpunkt dieselbe. Sie kaufen Anleihen zu einem fixen Betrag und das für eine bestimmte Laufzeit. Dazu wird Ihnen der Nominalzins (Kupon) mitgeteilt. Am Ende erhalten Sie den Investmentbetrag zu 100 Prozent zurück, plus die angelaufenen Zinsen.
Es kommt lediglich darauf an, ob die Tilgung durch den Schuldner einmalig erfolgt oder in festgelegten Raten. Letztere verteilen sich über den festgelegten Zeitraum, sodass Sie schon früher über einen Teil des eingesetzten Kapitals verfügen können.
Rendite in Excel berechnen
Die hier genannten Formeln können Sie ebenso in Excel verwenden. Dies ist immer dann hilfreich, sollte Ihr Broker keine umfassenden Auswertungen zur Verfügung stellen. Wenn Sie kein Excel besitzen, lässt sich ebenso Open Office oder eine ähnliche tabellarische Software verwenden.
Fazit: Anleger sollten ihre Rendite berechnen können
So wie ein Handwerker mit seinem Werkzeug umgehen können muss, sollten Sie die Rendite für Ihre Geldanlagen berechnen. Die dafür notwendigen Formeln haben wir Ihnen genannt.
Falls Sie noch nicht investiert sind oder weitere Anlageformen nutzen wollen, empfehlen wir Ihnen folgende Themenbereiche: Konservativ, Renditestark, Risikoreich.