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Es ist noch nicht lange her, dass das aktuelle Renteneintrittsalter von 67 Jahren in Kraft getreten ist. Trotzdem wird von manchen Seiten bereits jetzt darüber diskutiert, dass das Rentenalter zukünftig vielleicht noch weiter angegeben werden muss. Das Schreckensszenario für viele Bundesbürger besteht darin, dass sie vielleicht erst mit 70 Jahren in Rente gehen können. Trotzdem gibt es – vielleicht gerade deshalb – eine gegenläufige Tendenz. Diese besteht darin, dass immer mehr Menschen in Deutschland versuchen, vor dem eigentlichen Renteneintrittsalter den Ruhestand zu genießen. Wir möchten in unserem Beitrag erörtern, ob und unter welchen Voraussetzungen es finanzierbar ist, frühzeitig in Rente zu gehen.

Welche Daten und Zahlen müssen für die Berechnung bekannt sein?

Es gibt einige Daten und Zahlen, die Sie kennen müssen, wenn Sie für sich persönlich ermitteln wollen, ob Sie sich überhaupt einen vorzeitigen Ruhestand auf privater Basis leisten können. Sie müssen nämlich bis zum Erreichen Ihres Rentenalters in aller Regel alle anfallenden Ausgaben durch private Ersparnisse finanzieren. Falls Sie mit Ihrem Arbeitgeber nämlich keine explizite Ruhestandsregelung treffen, findet die Auszahlung Ihrer gesetzlichen Rente erstmals mit dem 67. Lebensjahr statt. Möchten Sie beispielsweise bereits mit 60 Jahren in den Ruhestand gehen, müssen Sie die sieben Jahre bis zum Erreichen des Regeleintrittsalters selbst finanzieren.

Um also zu ermitteln, ob ein privater Vorruhestand für Sie finanzierbar ist, benötigen Sie insbesondere die folgenden Daten und Zahlen:

  • In welchem Alter möchte ich in den vorzeitigen Ruhestand gehen?
  • Welche gesetzliche Rente kann ich erwarten?
  • Welches Budget möchte ich monatlich haben
  • Welche Kapitalsumme brauche ich ab dem geplanten Rentenalter?
  • Welche Rendite kann ich mit dem Sparen erzielen?
  • Wie lange soll die Rente später reichen?
  • Wie lange kann ich noch ansparen?
  • Welchen monatlichen Betrag muss ich sparen?

Es gibt also eine ganze Reihe von Daten und Zahlen, die Sie zum Teil kennen sollten, aber manchmal auch erst berechnen müssen. Wie Sie am besten vorgehen, erläutern wir Ihnen in den folgenden Abschnitten.

Welche Daten und Zahlen kenne ich?

Zunächst einmal möchten wir uns um die Daten und Zahlen kümmern, die Sie nicht ermitteln müssen, sondern die Sie entweder kennen oder selbst festlegen können. Dazu gehören in erster Linie die folgenden Zahlen:

  • Voraussichtliche gesetzliche Rente
  • Eintritt in den Ruhestand (in welchem Alter)
  • Wie lange soll die Rente reichen
  • Monatlich gewünschtes Budget
  • Ansparzeit

Wie viel gesetzliche Rente Sie später voraussichtlich erhalten, können Sie Ihrer aktuellen Renteninformation entnehmen. Dort wird vorausberechnet, welche gesetzliche Rente Sie später erhalten, wenn Sie – wie bisher – weiterhin Einzahlungen tätigen. Sie müssen dabei allerdings berücksichtigen, dass Sie nicht wie vorgesehen bis zum 67. Lebensjahr einzahlen, denn Sie wollen ja vorher in den Ruhestand eintreten. Daher lassen Sie sich am besten von einem Rentenberater ermitteln, mit welcher Rente Sie auf Grundlage Ihrer persönlichen Angaben später rechnen können.

Selbst festlegen müssen Sie, bis zu welchem Alter die private Rente reichen soll und welches Budget Sie sich ab dem Eintritt in den Ruhestand wünschen. Das Festlegen der Zeitraumes, wie lang die Rente reichen soll, ist natürlich sehr schwer. Im Idealfall reicht die Rente bis an Ihr Lebensende, nur müssten Sie dafür im Grunde wissen, wie alt Sie werden. Es bietet sich somit an, beispielsweise die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland anzusetzen. Das monatliche Budget kann sich zum Beispiel an Ihrem aktuellen Nettoeinkommen orientieren. Ebenfalls zu den Zahlen, die Sie kennen, zählt die Ansparzeit, die Sie noch haben. Diese berechnen Sie einfach von jetzt an bis zu dem Jahr, in dem Sie in den Ruhestand gehen möchten.

Welche Zahlen muss ich heraussuchen oder berechnen?

Kommen wir nun zu den Daten und Zahlen, die Sie  nicht festlegen können oder einer Information entnehmen, sondern die Sie entweder herausfinden oder berechnen müssen. Dazu zählt zunächst einmal die Kapitalsuche, die Sie benötigen, um daraus später Ihre private Rente zu ziehen. Der Kapitalbetrag gliedert sich im Grunde in folgende zwei Abschnitte:

  1. Jahr des vorzeitigen Renteneintritts bis 67
  2. 67 bis Lebensende

Bis zum 67. Lebensjahr muss der Kapitalbetrag höher sein, denn bis zu diesem Zeitpunkt erhalten Sie keine gesetzliche Rente. Ab Ihrem 67. Lebensjahr bekommen Sie dann Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenkasse, sodass die Versorgungslücke natürlich geringer ist, als wenn Sie keine gesetzliche Rente beziehen. Um einmal zu verdeutlichen, wie Sie die insgesamt benötigte Kapitalsumme ermitteln, folgende Beispielrechnung:

  • Geplanter Rentenbeginn: 60. Lebensjahr
  • Monatliches Budget: 1.700 €
  • Gesetzliche Rente: 1.000 €
  • Private Rente soll reichen bis: 80. Lebensjahr

Auf dieser Basis können Sie nun berechnen, dass Sie zunächst einmal für sieben Jahre einen monatlichen Betrag von 2.000 Euro Eigenkapital benötigen. Anschließend brauchen Sie für 13 Jahre monatlich 700 Euro. Diese ergeben sich aus der Differenz zwischen dem gewünschten Budget in Höhe von 1.700 Euro und der gesetzlichen Rente von 1.000 Euro. Diese zwei Summen addiert würden Sie also insgesamt rund 277.000 Euro benötigen, um daraus bis zu Ihrem geplanten Lebensende eine ausreichende private Rente zu beziehen.

Für die spätere Gesamtrechnung müssen Sie ferner wissen, welche Rendite Sie mit dem Sparvertrag erzielen können, für den Sie sich zum Vermögensaufbau entscheiden. Am Finanzmarkt stehen dazu uns insbesondere die folgenden Produkte zur Verfügung:

  • Banksparplan
  • Private Rentenversicherung
  • Kapitallebensversicherung
  • Fondssparplan
  • ETF-Sparplan
  • Aktiensparplan

Besonders empfehlenswert sind aktuell Fonds-, ETF- und Aktiensparpläne. Diese Verträge sind mit einer sehr guten Rendite von durchschnittlich zwischen vier bis sieben Prozent ausgestattet. Für unsere anschließende Beispielrechnung gehen wir davon aus, dass Sie sich für einen ETF-Sparplan entscheiden und dieser pro Jahr eine Rendite von durchschnittlich 4,9 Prozent erzielt.

Berechnung der monatlichen Sparrate: Kann ich dir diesen Betrag leisten?

Die Abschlussrechnung besteht nun darin, dass Sie die monatliche Sparrate ermitteln, mit der Sie Ihr späteres Ziel erreichen. Dazu möchten wir ebenfalls eine Beispielrechnung mit den vorherigen Zahlen durchführen, die wir ebenfalls beispielhaft ermittelt haben:

  • Kapitalsumme insgesamt: 277.000 Euro
  • Rendite Sparvertrag: 4,90 %
  • Anspardauer: 25 Jahre

Im Beispiel gehen wir davon aus, dass Sie aktuell 35 Jahre alt sind und daher noch exakt 25 Jahre Zeit haben, um ausreichend Kapital anzusparen, wenn Sie mit 60 Jahren bereits in Rente gehen möchten. Auf dieser Grundlage lässt sich mit verschiedenen Rechnern über Webseiten ermitteln, wie hoch die monatliche Sparrate ausfallen muss. In unserem Beispiel müssen Sie ab sofort jeden Monat mindestens 480 Euro in einen Sparvertrag einzahlen, um die kalkulierte Kapitalsumme zu erreichen.

Wenn Sie diese Rechnung für sich persönlich durchgeführt haben, können Sie vermutlich anhand der ermittelten monatlichen Sparrate einschätzen, ob diese für Sie tragbar ist. Sollte dies nicht der Fall sein, gibt es natürlich noch die Möglichkeit, entweder Ihr gewünschtes monatliches Budget ab dem Rentenalter zu reduzieren oder zum Beispiel erst das 63. Lebensjahr als Renteneintrittsalter und nicht schon das 60. Lebensjahr anzuvisieren. Anschließend rechnen Sie mit den geänderten Variablen die folgende Beispielrechnung einfach noch einmal durch. Schlussendlich kann auf die genannte Art und Weise jeder Verbraucher ermitteln, ob ein frühzeitiger Ruhestand für ihn realistisch ist.

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