Business newspaper article
Partner

Zertifikate zählen zu den fortgeschrittenen Anlage-Tools. Mit ihnen lassen sich höhere Renditen erzielen und verschiedene Strategien absichern. Allerdings besteht auch ein gewisses Risiko, dem Sie sich bewusst sein sollten. Wie der Zertifikate-Handel funktioniert und worauf Sie achten sollten, erklären wir jetzt.

Zertifikate handeln: Ein kurzer Überblick

  • Dem Zertifikat liegt ein Wertpapier mit seinem Basiswert zugrunde.
  • Zertifikate stellen offizielle Finanzinstrumente dar und besitzen eine Wertpapierkennnummer (WKN) oder ISIN.
  • Die Herausgabe erfolgt durch die Börse, kann aber auch über die Bank erfolgen.
  • Zertifikate sind für erfahrene Investoren gedacht, um komplexere Strategien zu nutzen.
  • Dem hohen Renditepotential steht ein möglicher Totalverlust gegenüber.
  • Beim Handel mit Zertifikaten werden Gebühren berechnet, welche in Ihre Erwartungen einfließen sollten.

Arten von Zertifikaten

Bevor wir in die grundsätzliche Funktionsweise einsteigen, möchten wir auf die Vielfalt von Zertifikaten hinweisen. Jedes verfolgt ein bestimmtes Ziel und ist daher anders zu verwenden. So gibt es:

  • Index-Zertifikate
  • Hebel-Zertifikate
  • Express-Zertifikate
  • Garantie-Zertifikate
  • Discount-Zertifikate
  • Strategie-Zertifikate
  • Outperformance-Zertifikate
  • Airbag-Zertifikate

Sie merken schon, dass es hier viel zu erlernen gibt. Zertifikate erweitern Ihre Anlagestrategie. Je nach Art, dienen sie kurz- bis langfristigen Zielen.

Was sind Zertifikate?

Mit einem Zertifikat wollen Sie sich an der Entwicklung eines Basiswerts beteiligen. Sie nehmen dabei Bezug auf eine Aktie oder den gesamten Index. Es handelt sich dabei um Schulverschreibungen, wie sie innerhalb der Derivate häufig genutzt werden.

Zertifikate funktionieren meistens mit einem Fälligkeitstermin. Vereinzelt können sie aber auch frei von einer Laufzeit sein. Dann müssen Sie deren Verkauf manuell veranlassen.

Banken und Broker geben Zertifikate vor, welche eine bestimmte Strategie verfolgen. So können Sie bspw. in Gold, Rohstoffe und andere Werte investieren. Für Privatanleger sind Zertifikate nicht nur wegen ihrem Renditepotential interessant. Sie ermöglichen zudem den Zugang zu Basiswerten, welche für private Investoren nur schwer erreichbar sind.

Zertifikate kaufen: So funktioniert´s

Zunächst benötigen Sie ein Depot als Ausgangspunkt. So erhalten Sie Zugriff auf die Börse. Ein Depot können Sie bei fast jeder Bank oder einem Online Broker eröffnen. Wie bereits erwähnt, wird jedem Zertifikat eine Nummer zugewiesen, um dieses eindeutig identifizieren zu können.

Zum Begriff „Schuldverschreibung“: Anleger leihen dem Herausgeber (Emittenten) den festgelegten Geldbetrag. Banken stellen dafür ein Zertifikat mit vordefinierten Konditionen aus. Wichtig ist dabei, dass Sie nur mit seriösen und vertrauenswürdigen Emittenten kooperieren sollten. Für Einsteiger ist es ratsam, nur zwischen deutschen Banken zu vergleichen.

Unser Tipp: Bevor Sie Ihr erstes Zertifikat kaufen, gilt es sich einen Überblick zu verschaffen. Zertifikate können auf einzelne Wertpapiere, aber auch einen Aktienindex ausgelegt sein. Anfänger nutzen bspw. den DAX oder Dow Jones. Diese gelten als relativ wertstabil und haben sich über die Jahrzehnte hinweg stets positiv entwickelt. Eine Garantie gibt es aber trotzdem nicht.

Der Basiswert

Wenn Sie ein Zertifikat kaufen, nimmt dies immer Bezug auf einen Basiswert. Diesen bestimmt die Börse bzw. Bank. Von diesem ausgehend, wird am Laufzeitende die Entwicklung berechnet. Kam es zu einem positiven Verlauf, erhalten Sie einen Gewinn (abzgl. der Gebühren). Unterliegt der aktuelle Kurs dem Basiswert, verbucht Ihr Depot einen Verlust.

Neben Aktien und Indizes, können Zertifikate auch Wechselkurse von Währungspaaren abbilden. Desweiteren sind darüber Anlagen in Rohstoffe möglich. Etwas exotischer sind die Schuldverschreibungen auf beliebte Lebensmittel (Reis, Kaffee etc.).

Interessant: Es existieren einige tausend Basiswerte und etwa eine Million Zertifikate, welche diese für Geldanlagen nutzen.

Zertifikate handeln: Kosten & Gebühren

Jeder Bank und Online Broker steht die Ausgestaltung der Kosten frei. Im Vergleich zeigt sich, dass manche Anbieter wesentlich günstiger sind. Allerdings sollten Sie guten Service wertschätzen. Dieser kommt bei billigen Zertifikate-Anbietern womöglich zu kurz. Dabei haben gerade Anfänger viele Fragen und möchten deshalb nicht auf telefonischen Support verzichten.

Um es anschaulich darzustellen, fassen die Emittenten alle Konditionen samt Gebühren in einem Verkaufsprospekt zusammen. Seltener erfolgt eine detaillierte Aufstellung der Kosten. Was bei komplexen Zertifikaten zwar möglich wäre, aber für private Anleger wenig Bedeutung hat. Sie wollen nur wissen, mit welchen Gesamtgebühren zu rechnen ist.

Typische Positionen sind die Orderprovision, die Transaktionskosten und Handelsplatzgebühren. Das Depot selbst kann Kosten verursachen, weil dort die Wertpapiere verwaltet werden.

Für Kleinanleger sind vor allem die Kosten der Depotführung sowie zum Ordern von Zertifikaten relevant. Je mehr Geld Sie in ein Zertifikat investieren, desto geringer wird deren Gewichtung. Dafür nehmen ggf. andere Kostenfaktoren zu, weil sie sich prozentual am eingekauften Volumen beteiligen.

Was bedeutet Agio?

Damit ist der Ausgabeaufschlag gemeint. Dieser wird meistens nur bei neuen Zertifikaten berechnet, welche erst für kurze Zeit im Handel verfügbar sind. Er kann bis zu drei Prozent betragen und ist damit ein wesentlicher Faktor für die Renditeerwartungen des Anlegers. Informationen zum Agio können Sie dem Verkaufsprospekt entnehmen.

Wie funktioniert der Spread?

Zu jedem Zertifikat nennt Ihnen der Broker den Briefkurs und den Geldkurs. Erstere gibt an, wie viel Sie für den Handel zahlen müssen. Wohingegen der Geldkurs den beim Verkauf erzielbaren Preis bestimmt. Die Spanne zwischen Geldkurs und Briefkurs nennt man „Spread“. Bei sehr beliebten Zertifikaten ist der Spread geringer.

Gebühren durchs Management & Rücknahme

Zertifikate werden von erfahrenen Managern erstellt. Diesen Aufwand lassen sich die Banken gern extra bezahlen. Die Managementgebühren fallen jährlich an, solange Sie das Zertifikat halten. Dabei gilt, je exotischer das Papier, desto höher die Kosten.

Aufpassen müssen Sie genauso bei einem vorzeitigen Verkauf des Zertifikats. Sollten Sie das Laufzeitende nicht abwarten, schlägt die Bank häufig in Form einer Rücknahme-Gebühr zu. Es ist durchaus möglich, dass Sie kurzfristig Geld benötigen und deshalb Ihr Zertifikat außerplanmäßig auflösen wollen. Dies kann sich zur Kostenfalle entwickeln. Auch darüber muss der Emittent in seinem Verkaufsprospekt informieren!

Unser Tipp für Zertifikate-Anfänger:

Das war jetzt ganz schön viel Input und Sie werden sich fragen, mit welchem Zertifikat der Einstieg am besten erfolgen sollte? Wir empfehlen dazu Index-Zertifikate. Sie nutzen als Basiswert einen ganzen Index (DAX, Dow Jones etc.) und verlassen sich damit nicht nur auf ein einzelnes Wertpapier.

Somit streuen Sie das Verlustrisiko über viele Aktien hinweg, welche im Index enthalten sind. Solch ein Zertifikat kommt meist auch ohne Laufzeitende aus. Sie entscheiden den Zeitpunkt des Verkaufs. Was Ihnen mehr Flexibilität gibt und zugleich einige Kostenpositionen einspart. Durch die Beliebtheit der großen Indizes, können Broker die dazugehörigen Zertifikate relativ günstig anbieten.

Werbung Kredite online

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein