Start Finanzen Mini-Futures: Definition, Funktionsweise & Tipps

Mini-Futures: Definition, Funktionsweise & Tipps

Die meisten Anleger investieren, um von steigenden Kursen zu profitieren. Mit Mini-Futures besteht die Möglichkeit, ebenso auf fallende Kurse zu setzen. Hinzu kommt ein Hebel, welcher Ihnen selbst bei kleinen Beträgen beachtliche Renditen erwirtschaften kann. Mini-Futures nutzen diese Kombination und wir erklären Ihnen, was es damit auf sich hat.

Mini-Futures: Definition

Bei Mini-Futures setzt der Anleger sein Kapital ein, um durch den Hebel ein Vielfaches davon erzielen zu wollen. Vom jeweiligen Produkt, bspw. Aktien, nutzt man den Basiswert. Auf diesen wird dann der gewünschte Hebel angewendet.

Auf der anderen Seite entsteht ein Wertpapierkredit, um den Handel abzusichern. Der Basiswert steht zum Basiswertpreis in einem gewissen Verhältnis. Die Differenz muss der Emittent übernehmen, welcher dafür wiederum Zinsen auf den Kredit erhebt.

Wichtig sind hierbei die Begriff „Long“ und „Short“. Erstere bedeutet, dass der Anleger auf eine positive Kursentwicklung wettet. Wenn jemand „short“ geht, rechnet er mit Verlusten und setzt darauf. Mini-Futures erlauben also auch Gewinnmitnahmen, sollte sich der Markt negativ entwickeln.

Futures vs. Mini-Futures: Wenn Sie sich für den Handel von Mini-Futures entscheiden sollten, entfällt die übliche Laufzeitbegrenzung. Sie laufen theoretisch endlos weiter.

Allerdings können Mini-Futures seitens des Emittenten jederzeit gestoppt werden. Dieser setzt zur Sicherheit eine Stop-Loss-Marke. Sollte der Kurs diese Grenze passieren, kommt es zur Einstellung des Mini-Futures.

Hinweis zu Mini-Futures und Hebelprodukten

Bei Mini-Futures nutzt der Anleger einen sogenannten „Hebel“. Dem liegt der jeweilige Basiswert zugrunde. Mini-Futures sind auch für private Investoren interessant, solange sie sich dem Verlustrisiko bewusst sind. Im Gegensatz zu Optionen und Optionsscheinen, gilt für sie keine Laufzeitbegrenzung.

Rechnerisches Beispiel zu Mini-Futures

Nun klingt dies alles sehr theoretisch. Auf steigende (Long) oder fallende (Short) Kurse setzen und damit Rendite erzielen. Doch wie spielt sich dies in der Praxis ab? Wir haben dazu ein Rechenbeispiel mitgebracht.

Es wird davon ausgegangen, dass sich ein Wertpapier oder ein Index an der Börse positiv entwickelt. Also wird eine Mini-Futures Long Position eingerichtet. Die Aktie hat den Basiswert von 100 Euro. Der Emittent übernimmt davon 80 Euro davon. Hier spricht man vom Finanzierungslevel. Sie als Anleger übernehmen die restlichen 20 Euro.

Steigt nun der Kurs auf 105 Euro, so gewinnt auch das Wertpapier 5 Euro. Dem Plus von 5 Prozent stehen 25 Prozent des Anlegers gegenüber, weil dieser nur 20 Euro riskierte. So funktioniert der Hebel in der Praxis.

Wichtig: Sie als Anleger müssen den Zeitpunkt des Verkaufs entscheiden und diesen aktiv einleiten. Mini-Futures eignen sich daher für Investoren mit ausreichender Freizeit, um die Kursentwicklungen stets im Auge behalten zu können.

Der Emittent berechnet Zinsen

Weil der Emittent den Großteil des Kaufbetrags übernimmt, will er sich absichern. Der Basispreis kann und wird sich täglich verändern. Dementsprechend erfolgt auch eine Anpassung der Zinsen. Relevant ist dafür der LIBOR-Zinssatz einer Basiswährung vom Produkt.

Was geschieht bei Kursverlusten?

Wir bleiben bei unserem Rechenbeispiel. Aus den 100 Euro Basiswert werden innerhalb eines Tages nur noch 95 Euro. Während die Aktie nur 5 Prozent verloren hat, schlagen beim Investor minus 25 Prozent zu Buche. Dieser umgedrehte Hebeleffekt ist ebenso möglich.

Mini-Futures handeln: Vorteile & Nachteile

Sie haben nun mit Sicherheit erkannt, welches Potential in Mini-Futures steckt. Dieses erstreckt sich in beide Richtungen. Wie der Name es schon vermuten lässt. Werfen Sie einen Blick in die Zukunft und stellen dazu Ihre These auf. Trifft diese zu, zahlt Ihnen der Hebel ein Vielfaches von der Rendite des Basiswerts aus.

Vorteile:

  • Der Handel mit Mini-Futures ist leicht verständlich und jederzeit nachvollziehbar.
  • Sie riskieren nur einen vergleichsweise geringen Geldbetrag.
  • Dank dem Hebel kann sich eine überdurchschnittliche Rendite ergeben.
  • Mini-Futures sind in ihrer Laufzeit nicht begrenzt.

Nachteile:

  • Es ist durchaus möglich den Großteil seines eingesetzten Geldes zu verlieren.
  • Mini-Futures verlangen einen aufmerksamen Anleger mit ausreichend Freizeit, um auf Kursentwicklungen zeitnah reagieren zu können.
  • Mini-Futures eignen sich nicht für langfristige Geldanlagen.

In der Praxis werden Mini-Futures häufig dafür verwendet, seine Anlagen in Aktien gegen den Kursverfall abzusichern. Entweder steigen die Kurse und Sie nehmen Gewinne aus den Wertpapierverkäufen mit oder die Rendite entsteht durch die Short-Position.

Kauf und Verkauf von Mini-Futures

Als Basis dient ein Wertpapierdepot. Dieses können Sie bei Ihrer Hausbank oder einem Online Broker eröffnen. Natürlich muss dieser auch für den Handel mit Mini-Futures ausgelegt sein. Was Sie mit einem Blick auf das Produktangebot erfahren. Seriöse Broker weisen Sie auf das hohe Verlustrisiko mit Termingeschäften hin. Sie werden eine entsprechende Information zu Hebelprodukten durchlesen und bestätigen müssen.

Im nächsten Schritt muss Ihr Depot über ein ausreichendes Guthaben verfügen. Alternativ kann der Betrag auch per Lastschrift von Ihrem Girokonto eingezogen werden.

Wählen Sie nun beim Emittenten die Wertpapierkennummer (WKN) aus. Der Kauf findet nur innerhalb der Öffnungszeiten der zugehörigen Börse statt. Manche Emittenten erlauben auch den direkten Kauf im außerbörslichen Handel. Dazu erfolgt noch die Festlegung des Stop-Loss-Limits.

Wichtig: Mini-Futures sind nicht dazu gedacht, diese lange zu halten. Stellenweise vergehen nur wenige Stunden, maximal ein paar Tage. Denn mit jedem weiteren Handelstag steigen die Finanzierungskosten durch den Emittenten. Dies ist erst beim späteren Verkauf wirklich ersichtlich. Denn der Hebel muss finanziert werden und auf diesen Kredit vom Emittenten zahlen Sie Zinsen.

Die Herausgabe von Mini-Futures

Hierfür sind die Banken zuständig. Was bedeutet, dass jedes Geldinstitut seine eigenen Rahmenbedingungen zum jeweiligen Produkt definiert. Der Basiswert wird von der Börse vorgegeben. Allerdings bestimmen die Banken mit welcher Finanzierungsschwelle gearbeitet wird und wo es zum Stopp-Loss kommt.

Mini-Futures sind vor allem für private Anleger gedacht. Folglich ist die Bank an der Ausgestaltung und dem Vertrieb interessiert. Parallel dazu existieren fortlaufende Rücknahmekurse, um den Handel mit Hebelprodukten liquide zu halten.

Im außerbörslichen Handel erfolgt die Herausgabe der Mini-Futures über die Bank selbst. Während der Öffnungszeiten an der Börse, nutzt diese darauf spezialisierte Terminbörsen.

Mit Mini-Futures handeln: Unsere Tipps

  • Überprüfen Sie Ihre persönliche Risikobereitschaft. Mini-Futures sind nichts für schwache Nerven. Sie sollten den Geldbetrag verlieren können, ohne sofort in finanzielle Schieflage zu geraten.
  • Falls Sie nicht schon ein Depot besitzen, lohnt sich ein umfangreicher Broker-Vergleich. Nicht nur wegen den Aktionen für Neukunden, sondern auch hinsichtlich der Kostenstrukturen.
  • Eröffnen Sie ein Depot und probieren Mini-Futures mit einem kleinen Betrag aus. Ein langsames Herantasten an diese Art von Finanzprodukt ist empfehlenswert.

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